Blicken wir noch mal zurück ins Jahr 2023, so sehen wir eine Zeit voller Freude, Veränderung und auch Trauer. Begonnen hat das Jahr mit der lang ersehnten Fertigstellung des Sanitäranbaues am Vereinshaus. Nach langer und aufwendiger Bauphase haben wir nun ein voll funktionstüchtiges Vereinshaus, welches sich sehen lassen kann. Finanziert und umgesetzt durch die Stadt Großschirma, haben wir nun einen fertigen kulturellen Mittelpunkt in Seifersdorf geschaffen, welchen wir weiterhin mit verschiedensten Veranstaltungen mit Leben erfüllen wollen. Perspektivisch sind nun noch die Wohnungen im Obergeschoß umzubauen. Dort soll noch ein Archiv, Versammlungsräume und ein Clubraum für die Jugend entstehen. Es gibt noch viel zu tun.

Im Frühjahr liefen schon die Vorbereitungen für die 775 Jahrfeier auf Hochtouren. Hierzu wurde noch eine neue überdachte Sitzgruppe auf den Parkplatz an der Kegelbahn durch den Heimatverein errichtet, finanziert durch das evangelische Bildungswerk.

Neben einigen Verschönerungsarbeiten wurde auch das Dach der Infotafel am Weißen Stein erneuert und eine zweiteilige Infotafel am Schulberg errichtet.

Am Wochenende des 1. Juli haben wir mit einen umfangreichen Veranstaltungsprogramm das Jubiläums Heimatfest von Seifersdorf ausgiebig gefeiert. Besonders der Sonntag mit dem „Offenen Dorf“ wird allen Besuchern in bester Erinnerung bleiben. Es waren unvergessliche Momente und Seifersdorf hat sich von seiner besten Seite gezeigt.

Im letzten Jahr hat Seifersdorf aber auch schmerzlichen Verluste hinnehmen müssen. Der gebürtige Seifersdorfer Rainer Küttner und der amtierende Bürgermeister Volkmar Schreiter haben den Druck der letzten Jahre nicht standhalten können und sind an der Folge ihrer psychischen Erkrankungen erlegen. Die Summe der Ereignisse der letzten Jahre mit der Corona Pandemie, der nicht enden wollenden Migrationswelle, der Ukrainekrieg und die unklare innenpolitische und wirtschaftliche Lage sind für manchen schwer zu verarbeiten und oft Auslöser einer mentalen Krise. Für uns sind die Ereignisse unfassbar, da beide voll im Leben standen und für Seifersdorf eine besondere Bedeutung haben. Vieles was in den letzten 20 Jahren entstanden ist haben wir der Unterstützung dieser beiden Persönlichkeiten zu verdanken. Vor allen Rainer und das Team seiner Baufirma war durch seine Hilfsbereitschaft prägend für Seifersdorf und immer ein beliebter Ansprechpartner. Wir werden beide in ehrendem Gedenken halten und in ihrem Sinne das Miteinander im Ort pflegen und weiter ausbauen.

Als Ortschaft mit nur 300 Einwohnern haben wir zwar nur begrenzte Möglichkeiten, aber wir wollen auch in diesem neuen Jahr das Miteinander im Ort mit vielfältigen Veranstaltungen und Angeboten weiter stärken. Es ist natürlich nicht möglich alle zu erreichen, da es ja verschiedenste Interessenslagen und Lebensmodelle gibt. Manche leben nur für sich und brauchen keine Gemeinschaft. Das wird erst interessant, wenn es zu Not- und Gefahrensituationen kommt. In solchen Fällen hat in Seifersdorf die Hilfsbereitschaft und gegenseitige Unterstützung immer super funktioniert. Letztes Beispiel einer derartigen Situation war die Unterstützung der freiwilligen Feuerwehr durch viele Bürger beim Sandsäcke Füllen zum Hochwasser an Heiligabend.

Für diesem Jahr wird es wieder Offene Vereinsabende „OVA“ zu verschiedensten Themen geben. So geht es zum Beispiel am 22. März um die DDR-Handelsschifffahrt. Weitere Veranstaltungen sind z.B. der Frühjahrsputz, das Hexenfeuer, ein Sommerfest, Ausflüge, eine 80er Discoparty, eine Lichterwanderung und vieles mehr. Informieren kann man sich dazu ständig auf der Homepage „Heimatverein- Seifersdorf.de“ unter Veranstaltungsplan.

Für 2024 stehen auch drei Wahlereignisse an, beginnend mit der Bürgermeisterwahl im März. Leider ist das Wahllokal nicht mehr in Seifersdorf, sondern im Bürgerhaus in Reichenbach. Grund dafür ist unter anderen die mangelnde Bereitschaft der Bürger als Wahlhelfer mitzuwirken. Hier besteht eine Möglichkeit die Demokratie direkt zu unterstützen, anstatt nur als Kritiker das System zu bemängeln. Ob als Wahlhelfer, Feuerwehrmann, Vereinsmitglied oder gar als Stadtrat; es besteht immer eine Chance aus der Deckung hervorzukommen, und das Leben in unserer Großgemeinde aktiv mitzugestalten. Seifersdorf sollte hierbei immer aktiv bleiben.

Also haben wir wieder ein spannendes Jahr vor uns, machen wir das Beste daraus. Dazu wünschen wir allen viel Spaß und Erfolg.

Holger Pönitz

Holger Pönitz